Immobilienkauf

Immobilie kaufen 2025: Der komplette Ratgeber

Immobilie kaufen 2025: Budget, Kaufnebenkosten, Finanzierung, Unterlagen, Notar & Grundbuch – mit Tabellen, Beispielen, Checkliste & FAQ.

30 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Dezember 2025
Von MyInvest24 Experten
✓ Das Wichtigste in Kürze
  • Kaufnebenkosten: häufig ~10–15% des Kaufpreises (GrESt + Notar/Grundbuch + ggf. Makler)
  • Grunderwerbsteuer: je Bundesland 3,5–6,5% (Stand 2025)
  • Notar & Grundbuch: oft ~1,5–2,0% des Kaufpreises
  • Dauer: realistisch 6–12 Wochen von Einigung bis Schlüssel (mit Finanzierung oft länger)
  • Finanzierungs-Faustformel: Monatsrate ≈ Darlehen × (Zins + Tilgung) ÷ 12
  • ETW: WEG-Unterlagen (Protokolle, Rücklagen, Hausgeld) entscheiden über Risiko und Preis
  • Übergabe: Protokoll + Fotos + Zählerstände sparen später Geld und Streit
⚠️ Disclaimer

Dieser Ratgeber dient der allgemeinen Information und ersetzt keine Rechts-, Steuer- oder Finanzierungsberatung. Bei konkreten Fällen: Notar, Steuerberater oder Fachanwalt einbeziehen.

1. Einführung & Definition

Eine Immobilie zu kaufen ist 2025 selten „nur“ eine Unterschrift – es ist ein Prozess aus Planung, Prüfung, Finanzierung und rechtlicher Abwicklung. In Deutschland ist der Immobilienkauf zudem stark formalisiert: Ohne Notar geht es nicht.

Was bedeutet „Immobilie kaufen“ konkret?

  • Sie wählen ein Objekt (Wohnung, Haus, Mehrfamilienhaus),
  • prüfen Zustand, Unterlagen und Zahlen,
  • sichern Finanzierung und Vertrag,
  • und werden am Ende im Grundbuch als Eigentümer eingetragen.
💡 Wichtig zu wissen

Zwischen „wir sind uns einig“ und „Sie sind Eigentümer“ liegen oft mehrere Wochen. Der Kaufpreis wird in der Regel erst fällig, wenn Voraussetzungen erfüllt sind (z.B. Auflassungsvormerkung).

Eigennutzung vs. Kapitalanlage

Der Prozess ist ähnlich – die Kriterien sind anders: Eigennutzer priorisieren Alltag, Zukunft und Lebensqualität. Kapitalanleger priorisieren Miete, Kosten, Leerstandsrisiko, Finanzierungstragfähigkeit und Rendite.

Interne Vertiefung:

2. Grundlagen verstehen: die Kauf-Basics

Viele Fehlentscheidungen passieren, weil Käufer mit dem „Kaufpreis“ rechnen – und die Gesamtkosten übersehen. Oder weil Unterlagen zu spät geprüft werden.

Quick-Table: Begriff → Bedeutung → Praxis-Tipp

Begriff Bedeutung Praxis-Tipp
KaufpreisPreis der ImmobilieNicht nur vergleichen, sondern Gesamtkosten (inkl. NK) rechnen
GesamtkostenKaufpreis + Kaufnebenkosten + ggf. RenovierungRechnen Sie mit 10–15% NK + Puffer
KaufnebenkostenGrESt, Notar/Grundbuch, ggf. Makler, ggf. GutachterRechner nutzen: Kaufnebenkosten-Rechner
EigenkapitalIhr eingesetztes Geld (NK, EK-Anteil)Mehr EK verbessert oft Zins & Zusage-Chance
AnnuitätGleichbleibende Rate aus Zins + TilgungMonatsrate ≈ Darlehen × (Zins+Tilgung) ÷ 12
Auflassungsvormerkung„Sperre“ im GrundbuchOhne Vormerkung sollten Sie i.d.R. nicht zahlen
GrundbuchRegister mit Rechten/Lasten (Abt. I–III)Abt. II/III prüfen (Dienstbarkeiten, Grundschulden)
WEG-Unterlagen (ETW)Teilungserklärung, Protokolle, Rücklage, Wirtschaftsplan3 Jahre Protokolle + Rücklagenstand sind Pflichtlektüre
Energieausweis/GEGEnergiekennwerte + Hinweise auf PflichtenSanierungs-/Heizthemen früh prüfen (Kosten!)

Kaufnebenkosten 2025 im Überblick

Kostenblock Typische Spanne (Stand 2025) Kurz-Hinweis
Grunderwerbsteuer3,5–6,5%hängt vom Bundesland ab
Notar & Grundbuchca. 1,5–2,0%abhängig von Kaufpreis und Komplexität
Makler0–3,57%regional/objektabhängig; vertraglich geregelt
Gutachter/Sachverständigerca. 500–2.500€sinnvoll bei älteren Objekten oder Unsicherheit
Umzug/Erstausstattungsehr individuellLiquidität nicht vergessen
Sofortmaßnahmen/kleine Sanierungsehr individuelllieber konservativ kalkulieren
💡 Wichtig zu wissen

Nebenkosten werden häufig unterschätzt, weil sie „nicht im Exposé stehen“. Wer nur auf den Kaufpreis schaut, plant zu knapp und verliert Verhandlungsspielraum.

Hausgeld bei ETW richtig verstehen

Bei Eigentumswohnungen ist das Hausgeld zentral. Es besteht typischerweise aus umlagefähigen Betriebskosten, nicht umlagefähigen Kosten (z.B. Verwaltung) und ggf. Rücklagenzuführung. Für Kapitalanleger ist relevant: nicht umlagefähige Kosten/Rücklagen sind cashflow-relevant.

Vertiefung:

Unterlagen-Check: vor dem Notartermin

Unterlage Wofür wichtig? Woher bekommen?
Grundbuchauszug (aktuell)Rechte/Lasten, Dienstbarkeiten, GrundschuldenVerkäufer/Notar (Einsicht)
EnergieausweisEnergiebedarf/Verbrauch, VergleichbarkeitVerkäufer/Verwalter
Baupläne/Grundriss/WohnflächePlausibilität, Umbau, BewertungVerkäufer/Makler
ModernisierungsnachweiseZustand, Kosten, RestlaufzeitenVerkäufer
Teilungserklärung (ETW)Rechte/Pflichten, SondernutzungsrechteVerwalter/Verkäufer
Protokolle EV (ETW, 3 Jahre)Konflikte, Beschlüsse, SanierungspläneVerwalter
Wirtschaftsplan & Abrechnung (ETW)Hausgeld, Kostenstruktur, RücklageVerwalter
Rücklagenstand (ETW)Sonderumlagenrisiko, SanierungsfähigkeitVerwalter
⚠️ Achtung

Wenn Unterlagen fehlen oder ausweichend reagiert wird, ist das ein Risiko-Signal. Im Zweifel: nachfordern oder Abstand nehmen.

Finanzierung-Basics 2025: Stellschrauben

Stellschraube Wirkung Praxis-Tipp
Eigenkapital (LTV)beeinflusst Zins & ZusageNK + Puffer aus EK wirkt oft stärker als minimaler Kaufpreis-Rabatt
ZinsbindungPlanbarkeit der Rate10–15 Jahre sind häufige Praxiswerte; Puffer für Anschlussfinanzierung einplanen
TilgungVermögensaufbau vs. LiquiditätZu hohe Tilgung kann Liquidität sprengen – konservativ starten, später anpassen
Sondertilgungschneller entschuldenvertraglich sichern, wenn Liquidität realistisch ist
BereitstellungszinsenKosten bei später Auszahlunglange Übergangszeiten/Bau früh klären
💡 Praxis-Tipp

Rechnen Sie immer einen Stress-Test: Was passiert, wenn die Anschlussfinanzierung +1% teurer wird? Das ist kein Worst-Case, sondern robuste Vorsichtsprüfung.

Immobilienbewertung in 5 Minuten

Der Angebotspreis ist ein Wunschwert. Banken bewerten intern – und Sie sollten grob einschätzen können, ob ein Preis plausibel ist oder ob Sie in der Verhandlung nachschärfen müssen.

Verfahren Wofür geeignet? Woran hängt das Ergebnis? Praxis-Tipp
VergleichswertETW/Standardobjekte in aktiven MärktenVergleichskäufe (Lage, Größe, Zustand)Nicht nur Inserate vergleichen – Verkäufe sind relevanter
ErtragswertVermietete Objekte/KapitalanlageMiete, Kosten, LiegenschaftszinsMiete + nicht umlagefähige Kosten sauber prüfen
SachwertEFH/Spezialobjekte, wenn Vergleich fehltHerstellkosten, Abschreibung, ZustandSanierung realistisch einpreisen

Vertiefung:

💡 Wichtig zu wissen

Eine Bewertung ist immer ein Modell. Kombinieren Sie Vergleichspreise, Zustandskosten und Finanzierbarkeit (Rate/Puffer) für eine robuste Entscheidung.

Objektprüfung: das Minimum

Bei Haus/EFH

  • Baujahr, Modernisierungen, Dach/Fassade/Fenster/Heizung (Restlaufzeiten)
  • Feuchtigkeit/Schimmel, Elektro, Leitungen, Keller, Fundament
  • Energieausweis, Verbrauchsdaten, mögliche Sanierungspflichten

Bei Eigentumswohnung (ETW)

  • Teilungserklärung + Gemeinschaftsordnung
  • Hausgeld (umlagefähig vs. nicht umlagefähig)
  • Rücklagenstand, Wirtschaftsplan, letzte Jahresabrechnung
  • Protokolle der Eigentümerversammlungen (mind. 3 Jahre)
  • Sonderumlagen-Risiko (Dach, Fassade, Heizung)
⚠️ Achtung

Bei ETW können Entscheidungen der WEG Ihre Kosten massiv beeinflussen (z.B. Sonderumlage). Sie kaufen immer auch ein Stück Gemeinschaft.

Sanierungs- & Instandhaltungskosten realistisch einplanen

Einer der häufigsten Kauf-Fehler ist „zu knapp“ zu rechnen: Die Immobilie wirkt bezahlbar – bis die ersten größeren Themen kommen. 2025 ist das besonders relevant, weil Material- und Handwerkerkosten je nach Region stark streuen. Für eine robuste Planung übersetzen Sie Zustand in Restlaufzeiten und dann in Euro.

Bauteil/Maßnahme Typische Kosten (sehr grob) Hinweis
Heizung (Austausch)8.000–25.000€+System/Objekt abhängig; früh prüfen
Fenster8.000–30.000€abhängig von Anzahl/Standard
Dach (Sanierung)20.000–70.000€großer Hebel, besonders bei Häusern
Fassade/Dämmung15.000–60.000€kann langfristig Nebenkosten senken
Elektrik (Teilsanierung)3.000–15.000€Altbau: Absicherung/Stand prüfen
Bad (Standard)8.000–25.000€Qualität/Größe abhängig
💡 Praxis-Tipp

Wenn Sie keine belastbaren Zahlen haben: lieber konservativ planen und Puffer einbauen. Bei ETW gilt zusätzlich: Große Maßnahmen an Gemeinschaftseigentum (Dach, Fassade, Heizung) können über Sonderumlagen auf Sie zukommen.

Weitere Artikel:

3. Vor- und Nachteile

Je nach Lebensphase kann Kaufen oder Mieten sinnvoll sein. Die Tabellen helfen, 2025 nüchtern zu entscheiden.

Kaufen: Chancen & Risiken

Kaufen (Vorteile) Kaufen (Nachteile/Risiken)
Vermögensaufbau durch Tilgung (Zwangssparen)Hoher Kapitalbedarf (EK + NK)
Schutz vor Mietsteigerungen (bei Eigennutzung)Geringe Flexibilität bei Umzug/Jobwechsel
Gestaltungsfreiheit (Umbau, Modernisierung)Instandhaltung & Sanierungskosten (Capex)
Inflationsschutz (Sachwert)Zinsänderungsrisiko (Anschlussfinanzierung)
Planbarkeit, wenn Finanzierung solideKlumpenrisiko: viel Vermögen in 1 Objekt

Kaufen vs. Mieten: Realitäts-Check

Kriterium Kaufen Mieten
Flexibilitätniedrigerhoch
Planbarkeit der Wohnkostenhoch (bei guter Finanzierung)mittel (Mietsteigerungen möglich)
Instandhaltungsrisikohoch (Sie zahlen)niedrig (Vermieter zahlt)
Vermögensaufbauhoch (Tilgung/Wert)indirekt (über eigenes Investieren)
Zeitaufwandhöhergeringer
💡 Praxis-Tipp

Kaufen „kostet“ nicht nur die Rate, sondern auch Instandhaltung, Rücklagen und Zeit. Ein fairer Vergleich trennt Kosten von Vermögensaufbau.

4. Schritt-für-Schritt: Immobilie kaufen (HowTo)

Schritt 1: Ziel & Budget

  • Eigennutzung oder Kapitalanlage (oder Mischform)?
  • Must-haves vs. Nice-to-haves definieren.
  • Budget = Kaufpreis + NK + Puffer.
💡 Faustregel Puffer

Zusätzlich zu NK mindestens 2–5% für Umzug/Möbel/kleine Maßnahmen – bei älteren Objekten mehr.

Schritt 2: Finanzierung vorbereiten

  • Eigenkapital (NK + EK-Anteil)
  • Maximale Monatsrate (stressgetestet)
  • Finanzierungsbestätigung / Vorabzusage

Damit Sie nicht „ins Blaue“ suchen, definieren Sie drei harte Grenzen: maximaler Kaufpreis (oder Kapitalbedarf), maximale Monatsbelastung (Rate + Zusatzkosten) und Mindest-Puffer (Liquidität nach Kauf).

Mini-Check: Ihre 3 Grenzen

  • Maximale Gesamtkosten: Was ist Ihr realistischer „All-in“-Rahmen (Kaufpreis + NK + Sanierung + Puffer)?
  • Maximale Monatsbelastung: Welche Rate inklusive relevanter Zusatzkosten passt dauerhaft zu Ihrem Budget?
  • Mindest-Puffer: Wie viel Liquidität muss nach Kauf übrig bleiben, damit Reparaturen/Umzug nicht zum Problem werden?
📐 Schnellrechnung: Monatsrate
Monatsrate ≈ Darlehen × (Zins + Tilgung) ÷ 12

Beispiel: 250.000€ Darlehen bei 3,6% Zins und 2,0% Tilgung → 250.000 × 5,6% ÷ 12 ≈ 1.167€ pro Monat.

💡 Stress-Test

Rechnen Sie zusätzlich ein Szenario für die Anschlussfinanzierung (z.B. Zins +1%). Wenn das schon kritisch wird, ist das Objekt zu teuer oder die Finanzierung zu knapp.

Vertiefung: Immobilienfinanzierung

Schritt 3: Objektsuche & Vorfilter

  • Lage (Mikrolage, ÖPNV, Infrastruktur)
  • Zustand (Baujahr, Sanierungen, Risiken)
  • Zahlen (Kaufpreis, NK, Rate; bei Kapitalanlage: Miete & Kosten)
💡 Praxis-Tipp

Nutzen Sie eine 1‑Seiten‑Vorlage (Excel/Notion) für jedes Objekt: Kaufpreis, NK, Rate, Hausgeld, Sanierung, Notizen. Das verhindert Bauchgefühl-Entscheidungen.

Schritt 4: Besichtigung & Unterlagen-Check

Vor Ort prüfen:

  • Feuchtigkeit, Risse, Dach, Fenster, Heizung
  • Lärm, Gerüche, Licht, Umgebung
  • Bei ETW: Treppenhaus, Keller, Gemeinschaftsflächen

Unterlagen einfordern:

  • Teilungserklärung, Protokolle, Hausgeld, Rücklagen, Abrechnung (ETW)
  • Energieausweis
  • Grundbuchauszug (oder Einsicht über Notar)
💡 Wichtig zu wissen

Ein zweiter Besichtigungstermin lohnt sich fast immer – idealerweise mit jemandem, der nüchtern bleibt (und/oder mit einem Bausachverständigen).

Fragen vor Ort (Kurzliste):

  • Warum wird verkauft?
  • Welche Modernisierungen gab es in den letzten 10–15 Jahren (mit Belegen)?
  • Gibt es bekannte Mängel (Feuchte, Leitungen, Dach, Schimmel)?
  • Wie alt ist die Heizung – wann war die letzte Wartung?
  • Wie hoch waren die letzten Energie-/Nebenkosten (wenn verfügbar)?
  • Gibt es Nachbarschaftsthemen (Lärm, Baustellen, Streit)?

Zusatzfragen bei ETW:

  • Gab es in den Protokollen Streit oder Hinweise auf Sanierungsstau?
  • Sind Sonderumlagen geplant oder wahrscheinlich – und wofür?
  • Wie hoch ist die Rücklage (pro Einheit/pro m²) – reicht sie für anstehende Maßnahmen?
  • Wie arbeitet die Hausverwaltung (Erreichbarkeit, Prozesse, Rückmeldungen)?
💡 Praxis-Tipp

Wenn in mehreren Protokollen dieselben großen Themen wiederkehren (Dach, Fassade, Heizung), ist das oft ein Hinweis auf Sanierungsstau – und ein möglicher Preishebel.

Schritt 5: Preisverhandlung & Reservierung

  • Verhandeln Sie mit Fakten (Zustand, Vergleichspreise, nötige Maßnahmen).
  • Vorsicht bei „Reservierungsgebühr“: oft riskant und nicht immer sinnvoll.
⚠️ Achtung

Zahlen Sie keine Reservierungsgebühr ohne genaue Prüfung. Besser: klare, kurze Vereinbarung mit nachvollziehbaren Bedingungen.

Schritt 6: Notartermin & Kaufvertrag

Der Notar erstellt/prüft den Vertrag. Lesen Sie vorab:

  • Kaufpreis, Zahlungsmodalitäten, Fälligkeitsvoraussetzungen
  • Mitverkauftes Inventar (wenn relevant)
  • Mängelregelungen, Übergabetermin, Nutzungen/Lasten
  • Bei ETW: Bezug auf Teilungserklärung/WEG-Regeln

Kaufvertrag: die häufigsten Stolperstellen (Kurz-Check)

Punkt Warum wichtig? Worauf achten?
Kaufpreisfälligkeitsteuert, wann Sie zahlen müssenZahlung i.d.R. erst nach Fälligkeitsmitteilung
Übergabeterminkoordiniert Umzug/HandwerkerDatum + Zustand + Schlüssel klar regeln
Nutzungen/Lastenwer zahlt bis wann?Übergang von Kosten und Mieteinnahmen sauber festlegen
Inventarkann NK/GrESt beeinflussenrealistisch ausweisen, sauber beschreiben
Mängel/Haftungreduziert spätere Konfliktebekannte Mängel dokumentieren; Zustandszusagen prüfen
ETW-RückständeRisiko aus Abrechnungenklären, ob Hausgeldrückstände existieren
Mietverhältnis (bei Vermietung)Cashflow/PlanbarkeitMietvertrag/Index/Staffel/Übergang prüfen
Grundbuch-Lastenkönnen Wert/Nutzung beeinflussenAbt. II/III prüfen, Löschung/Übernahme regeln
💡 Wichtig zu wissen

Der Notar ist neutral. Er erklärt den Vertrag – aber er verhandelt nicht für Sie. Wenn Ihnen ein Punkt unklar ist, lassen Sie ihn erklären und ggf. anpassen.

Schritt 7: Finanzierung finalisieren

Typische Unterlagen:

  • Kaufvertragsentwurf
  • Objektunterlagen (Exposé, Grundriss, Energieausweis)
  • Einkommensnachweise, Vermögensnachweise

Schritt 8: Auflassungsvormerkung, Fälligkeit, Zahlung

  • Notar veranlasst Eintrag der Auflassungsvormerkung
  • ggf. Genehmigungen/Verzichte
  • Notar sendet Fälligkeitsmitteilung
  • Sie zahlen (Eigenkapital + Darlehen)
⚠️ Achtung

Überweisen Sie den Kaufpreis in der Regel erst nach Fälligkeitsmitteilung. Vorher können noch Voraussetzungen fehlen (Vormerkung, Genehmigungen).

Schritt 9: Übergabe

  • Übergabeprotokoll (Zustand, Mängel, Zählerstände, Schlüsselanzahl)
  • Fotos (Zeitstempel), besonders bei Schäden

Halten Sie Zählerstände (Strom, Gas, Wasser) und den Zustand schriftlich fest – und dokumentieren Sie offene Punkte mit Frist (z.B. „Kellerraum wird leer übergeben bis …“). Wenn Ihnen bei der Übergabe Mängel auffallen, lassen Sie diese sofort ins Protokoll aufnehmen, bevor Sie unterschreiben. Bewahren Sie das Protokoll (und die Fotos) digital und analog auf – es ist Ihr wichtigster Nachweis, falls später Fragen entstehen.

Schritt 10: Nach dem Kauf (erste 30 Tage)

  • Versicherungen (Wohngebäude, Hausrat)
  • Ummeldungen (Strom, Gas, Wasser)
  • Rücklagen-/Modernisierungsplan (insb. bei älteren Objekten)
  • Bei Vermietung: Mietvertrag, Übergabe, Dokumentation

Praktisch hilft eine einfache Struktur: Legen Sie einen Kauf-Ordner an (Kaufvertrag, Protokoll, Unterlagen, Rechnungen), führen Sie eine Liste offener To-dos (Handwerker, Versicherungen, Ummeldungen) und planen Sie Liquiditätspuffer. Bei Kapitalanlage lohnt ein separates Mietkonto, damit Einnahmen und Ausgaben sauber nachvollziehbar bleiben. Wenn Sanierung ansteht: holen Sie Angebote früh ein und priorisieren Sie Maßnahmen, die Sicherheit, Substanz und Energieverbrauch verbessern.

Vertiefung: Immobilien vermieten

Zeitplan: typische Dauer

Phase Typische Dauer Was bremst?
Finanzierungsvorbereitung3–14 Tagefehlende Unterlagen, ungeklärtes Eigenkapital
Einigung/Verhandlung1–21 Tagemehrere Interessenten, unklare Mängel
Entwurf bis Notartermin7–21 TageAbstimmungen, Genehmigungen, Terminketten
Vormerkung + Fälligkeit7–28 TageGrundbuchlaufzeiten, Behörden/Verzichte
Auszahlung/Bezahlung3–14 TageBankauflagen, fehlende Nachweise
Übergabe1 TagKoordination, Auszug/Vorbereitung

5. Konkrete Rechenbeispiele (mit Tabellen)

💡 Wichtig zu wissen

Rechenbeispiele sind Modelle. Region, Objekt, Maklercourtage und Bankkonditionen variieren. Ziel ist Nachvollziehbarkeit – nicht „Einheitswerte“.

Beispiel 1: Kaufnebenkosten (ETW, 320.000€)

Annahmen (Stand 2025, Beispiel): GrESt 6,5% · Notar/Grundbuch 1,8% · Makler 3,57% (inkl. USt)

PositionSatzBetrag
Kaufpreis320.000€
Grunderwerbsteuer6,5%20.800€
Notar & Grundbuch1,8%5.760€
Maklercourtage3,57%11.424€
Summe Kaufnebenkosten37.984€
Gesamtkosten (KP + NK)357.984€
💡 Praxis-Tipp

Schon 1–2 Prozentpunkte Differenz bei den NK sind schnell 3.000–6.000€ – deshalb NK immer vorab rechnen.

Optional: Inventar separat ausweisen (vereinfachtes Modell)

Bei 10.000€ Inventar reduziert sich die GrESt-Basis auf 310.000€ → GrESt 20.150€ → Ersparnis 650€ (bei 6,5%).

Beispiel 2: Monatsrate & Budget (Faustformel)

Annahmen: Darlehen 300.000€ · Zins 3,6% · Tilgung 2,0%

📐 Faustformel Monatsrate
Monatsrate ≈ Darlehen × (Zins + Tilgung) ÷ 12

Beispiel: 300.000€ × 5,6% ÷ 12 ≈ 1.400€ pro Monat.

Zusätzliche laufende Kosten (Beispiel ETW):

PositionMonat
Hausgeld gesamt280€
davon nicht umlagefähig (vereinfacht)110€
Rücklagen-/Instandhaltungspuffer zusätzlich (vereinfacht)60€
Versicherungen/sonstiges (vereinfacht)30€
Zusatzkosten (nicht „warm“ umlegbar)200€

Grob-Budget: Rate 1.400€ + Zusatzkosten 200€ → 1.600€ Monatsbelastung (vereinfachtes Modell).

Beispiel 3: Kaufen vs. Mieten (vereinfachter Vergleich)

Annahmen: Kaufen 1.600€ (oben) · Vergleichsmiete warm 1.450€

Die Rate enthält Zins (Kosten) und Tilgung (Vermögensaufbau). Bei 300.000€ Darlehen und 2,0% Tilgung sind das grob 500€ Tilgung pro Monat.

VergleichKaufen (vereinfacht)Mieten
Monatszahlung1.600€1.450€
davon Vermögensaufbauca. 500€0€
„Konsumkosten“ (vereinfacht)ca. 1.100€1.450€
Flexibilitätniedrigerhöher
Risiko Instandhaltunghöherniedriger

Der Kern dieses Vergleichs: Bei Kauf ist ein Teil Ihrer Monatszahlung Vermögensaufbau (Tilgung). Wer mietet, hat dafür meist mehr Flexibilität und kann den Unterschied investieren – wer kauft, spart automatisch über die Tilgung.

💡 Wichtig zu wissen

Ein fairer Vergleich trennt „Kosten“ (z.B. Zins + nicht umlagefähige Kosten) von „Sparen“ (Tilgung). Entscheidend sind Ihre Ziele und wie sicher Ihr Budget auch bei Stress-Szenarien ist.

Beispiel 4: Haus kaufen mit Sanierungspuffer (480.000€ + 45.000€)

Annahmen: NK pauschal 12% (57.600€) · Sanierung 45.000€ · EK 100.000€ · Darlehen 482.600€ · Zins 3,7% · Tilgung 2,0%

Monatsrate (Faustformel): 482.600€ × 5,7% ÷ 12 ≈ 2.292€.

BlockBetragKommentar
Kaufpreis480.000€Objektpreis
Kaufnebenkosten (12%)57.600€vereinfachte Pauschale
Sanierung45.000€lieber konservativ kalkulieren
Gesamt582.600€Kapitalbedarf
Eigenkapital100.000€inkl. Puffer
Darlehen482.600€Finanzierungsbedarf
💡 Praxis-Tipp

Bei Häusern ist ein Sanierungspuffer oft kaufentscheidend: „Auf Kante“ finanziert bedeutet schnell Stress statt Sicherheit.

Beispiel 5: Kapitalanlage-Schnellcheck (Cashflow grob)

Bei Kapitalanlagen ist die zentrale Frage: Trägt sich das Objekt? Das Modell ist bewusst vereinfacht.

Annahmen: Kaufpreis 250.000€ · NK 12% (30.000€) · Kaltmiete 950€/Monat · nicht umlagefähig 90€ · Rücklagenpuffer 60€ · Mietausfall 3% (29€)

Netto vor Finanzierung: 950€ − 90€ − 60€ − 29€ = 771€.

Finanzierung: EK 50.000€ · Darlehen 230.000€ · Zins 3,6% · Tilgung 2,0% → Rate ≈ 1.073€

Position€/Monat
Kaltmiete950€
nicht umlagefähige Kosten-90€
Rücklagen/Instandhaltung-60€
Mietausfallwagnis (3%)-29€
Netto vor Finanzierung771€
Annuität (Zins+Tilgung)-1.073€
Cashflow nach Finanzierung-302€

Ein negativer Cashflow ist nicht automatisch ein Dealbreaker – aber er muss bewusst entschieden und finanziell tragbar sein. Hebel: Kaufpreis, Eigenkapital/Tilgung, Miete (rechtssicher), nicht umlagefähige Kosten.

Vertiefung: Rendite & Cashflow

💡 Takeaway aus den Beispielen

Die wichtigsten Lehren sind fast immer dieselben: Kaufnebenkosten gehören in jede Rechnung, die Rate muss inklusive Zusatzkosten tragfähig bleiben, und Sanierungs-/Instandhaltungsthemen müssen in Euro übersetzt werden. Für Kapitalanlagen gilt zusätzlich: Cashflow kann bei aktuellem Zins/Tilgung negativ sein – dann ist entscheidend, ob Sie bewusst zuschießen (Tilgung/Vermögensaufbau) und ob Ihr Budget das auch in Stress-Szenarien aushält. Wenn ein Objekt nur „schön gerechnet“ funktioniert, ist es meist nicht das richtige. Im Zweifel holen Sie eine zweite Meinung (Sachverständiger/Finanzierung), bevor Sie den Notartermin fixieren.

6. Aktuelle Gesetzeslage: Was ist neu/relevant 2025?

Notarielle Formpflicht & Eigentumsübergang

  • Immobilienkaufverträge benötigen grundsätzlich notarielle Beurkundung (Kontext: §311b BGB).
  • Eigentümer werden Sie typischerweise erst mit Eintragung im Grundbuch (Kontext: §873 BGB).

Praxis-Folge: Planen Sie Zeit ein. Zwischen Notartermin und Grundbuch-Eintrag liegen oft Wochen.

Grundbuch: Abteilung II & III

  • Abt. II: z.B. Dienstbarkeiten (Wegerechte), Vorkaufsrechte, Nutzungsbeschränkungen
  • Abt. III: Grundpfandrechte (z.B. Grundschuld) – werden typischerweise gelöscht oder abgelöst
💡 Wichtig zu wissen

„Steht im Grundbuch“ heißt nicht automatisch „schlecht“. Aber es muss verstanden, bewertet und im Kaufvertrag sauber geregelt sein.

Maklercourtage bei Wohnimmobilien

Bei selbstgenutzten Wohnimmobilien gelten Regeln zur Kostenaufteilung (Stand 2025 weiterhin relevant). Prüfen Sie, ob die Courtage klar ausgewiesen ist und wer sie in welcher Höhe trägt.

💡 Praxis-Check 2025

Notieren Sie vor dem Notartermin die „großen“ Prüfpfade: Courtage transparent, Grundbuch-Lasten verstanden, Energie-/Sanierungsthemen in Euro übersetzt und (bei ETW) WEG-Unterlagen gelesen.

  • Courtage: Wer zahlt wie viel – und ist das nachvollziehbar dokumentiert?
  • Grundbuch: Gibt es Rechte/Lasten, die Nutzung oder Wert beeinflussen?
  • ETW/WEG: Protokolle, Rücklagen, Sonderumlagenrisiko – passt das zum Preis?
  • Energie/GEG: Modernisierungsstand und potenzielle Maßnahmen konservativ kalkuliert?

Energieausweis/GEG & Sanierungs-/Heizthemen

Energieeffizienz kann Nebenkosten, Sanierungsbedarf und Wertentwicklung beeinflussen. Prüfen Sie Energieausweis und Modernisierungsstand (Fenster, Dach, Heizung) und kalkulieren Sie Kosten konservativ.

WEG & Unterlagenpflicht (bei ETW)

Bei ETW entscheidet nicht nur die Wohnung, sondern die Gemeinschaft: Rücklagen, Protokolle (Beschlüsse), Sonderumlagenrisiken.

⚠️ Achtung

Kaufen Sie keine ETW ohne mindestens: Wirtschaftsplan, letzte Abrechnung, Rücklagenstand, Protokolle (3 Jahre), Teilungserklärung.

7. Häufige Fehler vermeiden

  1. Kaufnebenkosten unterschätzen: NK sind schnell zweistellig in Prozent – ohne Eigenkapital wird’s eng.
    So vermeiden Sie es: Rechnen Sie konservativ mit 10–15% und nutzen Sie einen Kaufnebenkosten-Rechner.
  2. Finanzierung zu spät sichern: Ohne Bestätigung verlieren Sie Zeit und Verhandlungsmacht.
    So vermeiden Sie es: Klären Sie Eigenkapital, Rate und Vorabzusage, bevor Sie ernsthaft bieten.
  3. ETW-Unterlagen nicht lesen: Protokolle/Rücklagen/Hausgeld entscheiden über Sonderumlagen-Risiko.
    So vermeiden Sie es: Lesen Sie Protokolle (3 Jahre) und prüfen Sie Rücklagenstand und Hausgeld-Aufteilung.
  4. Sanierungsbedarf schönrechnen: Restlaufzeiten (Heizung, Dach, Fenster) werden schnell teuer.
    So vermeiden Sie es: Übersetzen Sie Zustand in Euro und planen Sie Puffer für die ersten 24 Monate ein.
  5. Grundbuch/Lasten ignorieren: Rechte/Lasten können Nutzung und Wert beeinflussen.
    So vermeiden Sie es: Abt. II/III prüfen und Unklares mit Notar oder Fachleuten klären.
  6. Übergabe ohne Protokoll: Ohne Dokumentation entstehen später Streit und Kosten.
    So vermeiden Sie es: Übergabeprotokoll + Fotos + Zählerstände + Schlüsselanzahl – immer.
  7. Nur auf Optik statt Lage/Struktur achten: Mikrolage und Umfeld sind schwer änderbar.
    So vermeiden Sie es: Priorisieren Sie Lage, Infrastruktur, Lärm und langfristige Nutzbarkeit.
  8. Bestandmieter/Mietvertrag nicht prüfen (Kapitalanlage): Miethöhe, Regelungen und Zahlungsstand entscheiden über Cashflow.
    So vermeiden Sie es: Mietvertrag, Nebenkostenregelung, Mieterhöhungslogik und Kostenstruktur vor Kauf prüfen.
  9. Zu knapper Zeitplan: Bank/Notar/Grundbuch brauchen oft länger als gedacht.
    So vermeiden Sie es: Puffer einplanen, Fristen schriftlich nachhalten und Unterlagen früh liefern.

8. Praxis-Tipps von Experten

  • Vorab-Checkliste definieren (Must-haves / No-gos) – spart Wochen.
  • Zahlen-Disziplin: Kaufpreis, NK, Sanierung, Rate, Rücklagen – alles in einer Tabelle.
  • Besichtigung strukturiert: Check, Fragen, Fotos/Notizen.
  • Zustand in Restlaufzeiten denken: „Heizung 15 Jahre alt“ = Budgetposten.
  • Bei ETW: Protokolle lesen wie ein Investor: Welche Beschlüsse kommen? Welche Konflikte?
  • Verhandlung mit Fakten: Vergleichspreise, Mängelliste, Sanierungskosten beziffern.
  • Zins-Stress-Test: +1% Zins bei Anschlussfinanzierung rechnen.
  • Nicht ohne Puffer kaufen: Liquidität für Reparaturen/Umzug/Einrichtung.
  • Notarentwurf lesen: Übergabe, Inventar, Mängel, Nutzungen/Lasten.
  • Übergabe = Projektabschluss: Protokoll, Fotos, Zählerstände, Schlüssel – danach erst umbauen.
💡 Wichtig zu wissen

Ein guter Kauf ist selten „der billigste“, sondern der mit der besten Relation aus Preis, Risiko und Tragfähigkeit. Wer strukturiert prüft, kauft ruhiger – und meistens besser.

9. Checkliste (zum Abschreiben)

Vor dem Kauf (Prüfung & Planung)

Extra-Check ETW

Extra-Check Haus

Notar & Finanzierung

Übergabe & After-Buy

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10. FAQ: Häufige Fragen zum Immobilienkauf

Wie hoch sind Kaufnebenkosten 2025?
Häufig liegen Kaufnebenkosten in Deutschland bei ca. 10–15% des Kaufpreises (abhängig von Bundesland, Makler, Objekt). Grunderwerbsteuer (3,5–6,5%) und Notar/Grundbuch (ca. 1,5–2,0%) sind die größten Blöcke.
Wie lange dauert ein Immobilienkauf?
Realistisch sind häufig 6–12 Wochen vom Einigungszeitpunkt bis zur Übergabe. Mit Finanzierung, Genehmigungen oder komplexen Konstellationen kann es länger dauern.
Wann ist der Kaufvertrag bindend?
In Deutschland ist der Immobilienkauf in der Regel erst mit notarieller Beurkundung verbindlich. Vorherige mündliche Zusagen oder Reservierungen sind häufig nicht ausreichend.
Was ist die Auflassungsvormerkung?
Die Auflassungsvormerkung ist eine Eintragung im Grundbuch, die den Käufer absichert: Sie verhindert typischerweise, dass die Immobilie nochmal verkauft oder belastet wird, bevor die Eigentumsumschreibung erfolgt.
Wie viel Eigenkapital brauche ich?
Praxisnah sind oft mindestens die Kaufnebenkosten aus Eigenkapital plus zusätzlicher Puffer. Je mehr Eigenkapital, desto besser sind meist Konditionen und Zusagewahrscheinlichkeit.
Welche Unterlagen sollte ich bei einer Eigentumswohnung prüfen?
Mindestens: Teilungserklärung, Protokolle (3 Jahre), Rücklagenstand, Wirtschaftsplan, letzte Abrechnung sowie Hausgeld-Aufteilung (umlagefähig/nicht umlagefähig). Diese Unterlagen entscheiden über Sonderumlagen- und Kostenrisiken.
Kann ich Kaufnebenkosten mitfinanzieren?
Teilweise ist das möglich, abhängig von Bank, Objekt und Bonität. Eine höhere Finanzierung kann Zins und Tragfähigkeit verschlechtern. Viele Käufer zahlen Kaufnebenkosten ganz oder teilweise aus Eigenkapital.
Was kostet ein Gutachter?
Das hängt vom Umfang ab. Für eine fundierte Einschätzung (Zustand, Mängel, grobe Kosten) sollten Sie mit mehreren hundert bis wenigen tausend Euro rechnen. Bei älteren Objekten kann sich das schnell lohnen.
Welche Versicherungen sind nach dem Kauf wichtig?
Bei Eigennutzung sind häufig relevant: Wohngebäudeversicherung, Hausrat und ggf. Elementarschaden. Bei Vermietung kommen je nach Strategie weitere Bausteine hinzu.
Ist das eine Rechts- oder Steuerberatung?
Nein. Der Ratgeber dient der Orientierung. Für konkrete Verträge, steuerliche Fragen oder Spezialfälle sollten Sie professionelle Beratung (Notar/Steuerberater/Fachanwalt) einholen.
Worauf muss ich beim Kauf einer vermieteten Immobilie besonders achten?
Wichtig sind Mietvertrag, Miethistorie, Mietrückstände, Nebenkostenregelung und Zustand/Modernisierungsbedarf. Zusätzlich sollten Sie prüfen, ob Mieterhöhungen rechtssicher möglich sind und welche nicht umlagefähigen Kosten Ihre Rendite belasten.
Was ist wichtiger: Lage oder Zustand?
Beides zählt, aber die Lage ist schwer zu ändern. Zustand kann man sanieren – mit Geld und Zeit. In der Praxis ist ein guter Kauf oft: akzeptabler Zustand in guter Lage zu einem Preis, der Sanierung realistisch erlaubt.

11. Fazit

Immobilie kaufen 2025 ist am einfachsten, wenn Sie es wie ein Projekt behandeln: Ziel, Budget, Unterlagen, Prüfung, Finanzierung, Notar, Übergabe – in dieser Reihenfolge. Wer Kaufnebenkosten, Rate und Sanierung sauber rechnet und bei ETW die WEG-Unterlagen ernst nimmt, reduziert Risiko massiv.

Wenn Sie gerade starten (3 schnelle Schritte)

  1. Rechnen Sie 2–3 Objekte grob durch: Kaufpreis, 10–15% NK, Rate, Puffer.
  2. Fordern Sie Unterlagen früh an und lesen Sie sie wirklich (bei ETW: Protokolle/Rücklagen/Hausgeld).
  3. Machen Sie eine zweite Besichtigung (oder holen Sie Expertise dazu), bevor Sie in den Notartermin gehen.

Nächste Schritte: