Vermietung

Immobilien vermieten – Der komplette Ratgeber 2025

Mietvertrag, Kaution, Nebenkostenabrechnung und Mieterhöhungen: So vermieten Sie 2025 rechtssicher und effizient – Schritt für Schritt, mit Tabellen, Beispielen, Checkliste und FAQ.

30 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Dezember 2025
Von MyInvest24 Experten
✓ Das Wichtigste in Kürze
  • Kaution: bei Wohnraum meist max. 3 Nettokaltmieten (Grundregel, §551 BGB)
  • Übergabeprotokoll + Fotos: Zählerstände, Zustand, Schlüssel – wichtigste Absicherung
  • Nebenkostenabrechnung: Fristen beachten – sonst gehen Nachzahlungen oft verloren (§556 BGB, Überblick)
  • Mietpreis: Mietspiegel/Angebotsniveau prüfen, ggf. Mietpreisbremse beachten (Stand 2025)
  • Mieterhöhung: Vergleichsmiete/Index/Staffel/Modernisierung unterscheiden sich – Formfehler vermeiden
  • Bonitätsprüfung: Selbstauskunft + Einkommenscheck + ggf. Schufa senken Ausfallrisiko
⚠️ Disclaimer

Dieser Ratgeber stellt keine Rechts- oder Steuerberatung dar. Er ist eine praxisorientierte Orientierung (Stand 2025). Bei komplexen Fällen (z.B. Kündigung, Räumung, große Modernisierung) sollten Sie rechtliche Beratung einholen.

1. Einführung & Definition

Eine Immobilie zu vermieten ist 2025 mehr als „Inserat online stellen und Schlüssel übergeben“. Erfolgreiche Vermietung ist ein Prozess aus Vorbereitung, Mietersuche, Mieterauswahl, Vertrag, Übergabe und laufender Verwaltung. Der Unterschied zwischen stressfreier Vermietung und Dauerärger liegt selten in großen Geheimnissen – sondern in Details: Dokumentation, Fristen, klare Kommunikation und saubere Unterlagen.

Deutschland ist bei Wohnraum vergleichsweise mieterfreundlich. Das ist kein Problem, wenn Sie strukturiert arbeiten. Wer die Basics kennt, Prozess und Dokumente standardisiert und realistisch kalkuliert, reduziert Konflikte und finanzielles Risiko erheblich.

Typische Streitpunkte sind erstaunlich konstant: Nebenkostenabrechnung, Mängel, Kaution, Mieterhöhungen und der Zustand bei Ein- und Auszug. Die gute Nachricht: Fast alle dieser Konflikte lassen sich durch einen sauberen Prozess, klare Kommunikation und Beweise (Protokoll/Fotos/Belege) deutlich entschärfen. Denken Sie dabei nicht nur an Recht, sondern an Psychologie: Wenn Mieter verstehen, dass Sie fair und organisiert handeln, sinkt die Konfliktquote spürbar.

Vertiefung (intern): Mieter finden · Mietvertrag erstellen · Mietkaution · Nebenkostenabrechnung

2. Grundlagen verstehen (Mietrecht-Basics)

Dieser Abschnitt ist bewusst kompakt. Ziel ist, dass Sie die kritischen Themen kennen, die in der Praxis am häufigsten zu Streit führen: Mietvertrag, Kaution, Übergabe, Nebenkosten und Mieterhöhungen.

Mietrecht in 3 Grundprinzipien (praxisnah)

  • Vertrag + Gesetz: Der Mietvertrag regelt Details – aber viele Themen sind gesetzlich vorgegeben. Im Zweifel gilt: Was nicht wirksam vereinbart ist, fällt auf gesetzliche Regeln zurück.
  • Beweise entscheiden: Ohne Protokoll, Fotos oder Belege sind viele Ansprüche schwer durchsetzbar – selbst wenn Sie „im Recht“ sind.
  • Fristen sind Geld: Besonders bei Nebenkosten und Mieterhöhungen sind Fristen und Formvorgaben oft wichtiger als die Höhe der Forderung.

Orientierung für zentrale Themen (ohne Rechtsberatung): Pflichten aus dem Mietvertrag (BGB-Grundlogik), Kaution (u.a. §551 BGB), Nebenkosten/Betriebskosten und Abrechnung (u.a. §556 BGB). Wenn Sie diese Basics im Griff haben, vermeiden Sie die häufigsten Fehler.

Thema Wofür wichtig? Praxis-Tipp
MietvertragRechte/Pflichten, Miete, Nebenkosten, Mietartgeprüfte Vorlage nutzen und an Objekt anpassen
KautionSicherheit für Schäden/Offene Postenkorrekt vereinbaren, getrennt anlegen, sauber abrechnen
ÜbergabeprotokollBeweis bei Zustand/Schäden/Zählerständenimmer mit Fotos, Zählerständen, Schlüsselanzahl
NebenkostenUmlage & AbrechnungspflichtenBelege sammeln, Fristen fest im Kalender
Index/StaffelPlanbarkeit der Mietenur wählen, wenn Formalien sicher beherrscht werden
MängelKonfliktthema Nr. 1Reaktionszeiten, Dokumentation, Dienstleister-Netzwerk

Unterlagen, die Sie als Vermieter griffbereit haben sollten

Viele Prozesse werden einfacher, wenn Sie die wichtigsten Dokumente einmal sauber sammeln. Das spart Zeit bei Vermietung, Abrechnung – und im Streitfall.

Unterlage Wann gebraucht? Praxis-Tipp
EnergieausweisInserat, Fragen vor EinzugDaten direkt ins Inserat übernehmen
Grundriss/WohnflächeBesichtigung, Vertragklare Angabe reduziert Diskussionen
WEG-Unterlagen (ETW)Rücklagen, Sonderumlagen, RegelnProtokolle/Wirtschaftsplan jährlich prüfen
Übergabeprotokoll + FotosEinzug/Auszugsystematisch fotografieren, Zählerstände dokumentieren
Belege NebenkostenAbrechnunglaufend sammeln statt „Jahresende-Stress“
KommunikationsarchivMängel, Absprachenwichtige Punkte schriftlich bestätigen
💡 Wichtig zu wissen

Wenn Sie etwas nicht beweisen können (Zustand, Zählerstand, Absprachen), ist es in Streitfällen oft so, als wäre es nicht passiert. Dokumentation ist Vermieterschutz.

Mietarten: Standard vs. Indexmiete vs. Staffelmiete

  • Standard (keine Index/Staffel): Mieterhöhungen über Vergleichsmiete etc. – flexibel, aber formal anspruchsvoll.
  • Indexmiete: Miete orientiert sich am Verbraucherpreisindex – planbar, aber korrektes Vorgehen nötig.
  • Staffelmiete: feste Erhöhungsstufen im Vertrag – planbar, aber weniger flexibel.

Praxis-Entscheidung: Wer sich mit Formalien schwer tut, fährt oft besser mit einem „sauberen Standardvertrag“ plus korrekt umgesetzten Mieterhöhungen, statt eine Index-/Staffel-Konstruktion unpräzise zu nutzen. Planbarkeit ist gut – aber nur, wenn Sie sie auch rechtssicher umsetzen.

Vertiefung (intern): Indexmiete · Staffelmiete

3. Vor- und Nachteile (Tabelle)

Vermietung ist attraktiv, wenn Sie Prozesse haben – und riskant, wenn Sie „laufen lassen“.

VorteileNachteile/Risiken
laufende Einnahmen (Cashflow)Mietausfall/Leerstand (Bonität/Markt)
Vermögensaufbau (Tilgung/Wert)Verwaltungsaufwand (Kommunikation/Handwerker)
Inflationsschutz (Sachwert)rechtliche Komplexität (Formalien/Fristen)
Planbarkeit mit Index/Staffel möglichInstandhaltung (Capex, Sonderumlagen bei ETW)
steuerliche Aspekte möglich (Hinweis)Konflikte (Mängel, Mieterhöhung, Kündigung)

4. Schritt-für-Schritt: Immobilie vermieten

Nutzen Sie diesen Ablauf als Standardprozess – unabhängig davon, ob Sie eine ETW oder mehrere Einheiten vermieten.

Schritt 1: Vorbereitung (Objekt, Unterlagen, Mietpreis)

  • Zustand checken: Kleinreparaturen vor Einzug erledigen (Schlösser, Silikon, Schalter).
  • Unterlagen sammeln: Energieausweis, Grundriss, Wohnfläche, Hausordnung; bei ETW zusätzlich WEG-Unterlagen.
  • Mietpreis festlegen: Mietspiegel/Angebote prüfen, ggf. Mietpreisbremse beachten.

Nehmen Sie sich hier Zeit: Ein realistischer Mietpreis reduziert Leerstand und erhöht die Qualität der Anfragen. Zu teuer bedeutet oft „viele Anfragen, aber falsche Zielgruppe“ – zu günstig verschenkt Einnahmen und kann die Erwartungshaltung verzerren. Planen Sie außerdem einen Puffer für den Start (z.B. 1–2 Wochen), damit Sie Mieterauswahl nicht unter Zeitdruck treffen.

Vertiefung: Mietspiegel · Mietpreisbremse

Schritt 2: Inserat & Besichtigungen

  • Inserat: gute Fotos, klare Fakten (Kaltmiete, NK, Kaution, Einzugstermin, Ausstattung).
  • Prozess: Notizen/Checkliste für Fragen und Antworten – das erleichtert die Auswahl.
  • Datenschutz: sensible Unterlagen erst nach Vorauswahl anfordern.

Ein guter Prozess spart Zeit: Legen Sie vorab Kriterien fest (z.B. Einzugstermin, Haushaltsgröße, Mindestunterlagen) und kommunizieren Sie diese offen. Nutzen Sie einen festen Kommunikationskanal (E-Mail) und bestätigen Sie wichtige Punkte kurz schriftlich.

Vertiefung: Wohnungsbesichtigung

Schritt 3: Mieterauswahl & Bonitätsprüfung

Praxis-Orientierung: Viele Vermieter nutzen als groben Check, dass die Warmmiete nicht „zu groß“ im Verhältnis zum Nettoeinkommen ist. Es gibt keine magische Zahl, aber je knapper die Belastung, desto höher ist das Ausfallrisiko bei Jobwechsel oder Krankheit. Achten Sie außerdem auf Verlässlichkeit: vollständige Unterlagen, schnelle Rückmeldungen, konsistente Angaben.

⚠️ Achtung

Bleiben Sie bei objektiven Kriterien (Zahlungsfähigkeit, Verlässlichkeit, Unterlagen). Vermeiden Sie diskriminierende Auswahl.

Schritt 4: Mietvertrag erstellen

Nutzen Sie keine zufällige Vorlage. Ein guter Vertrag regelt Miete/Nebenkosten, Mietart (Standard/Index/Staffel), Kaution, Hausordnung und Anlagen.

  • Nebenkosten-Modell: Vorauszahlung oder Pauschale? Welche Kosten sind vereinbart?
  • Mietart: Standard/Index/Staffel – sauber formuliert und zur Strategie passend.
  • Übergabe/Anlagen: Protokoll, Hausordnung, ggf. Inventarliste (möbliert), Datenschutzhinweise.

Vertiefung: Mietvertrag erstellen · Mietvertrag Vorlage

Schritt 5: Übergabe, Protokoll, Kaution

Übergabeprotokoll mit Fotos, Zählerständen und Schlüsselanzahl ist Pflicht. Kaution korrekt vereinbaren und getrennt verwahren/anlegen.

Tipp: Fotografieren Sie nicht „alles“, sondern systematisch: Räume, Böden, Bad/Küche, Fenster, Heizkörper, Türen, Zählerstände. Notieren Sie vorhandene Mängel klar – sonst wird aus „kleiner Kratzer“ schnell „Schaden“.

Vertiefung: Übergabeprotokoll · Mietkaution

Schritt 6: Laufende Vermietung (Betrieb)

  • Mängel: Ticketsystem (E-Mail + Foto), kurze Reaktionszeit, Dienstleister-Netzwerk.
  • Belege: Nebenkostenbelege laufend sammeln – nicht erst am Jahresende.
  • Rücklage: Budgetieren Sie Instandhaltung (Capex) von Beginn an.

Viele Konflikte entstehen, wenn Mängel „liegen bleiben“. Ein einfacher Standard hilft: Eingang bestätigen, Zeitpunkt nennen, Lösung dokumentieren. Für Sie ist das nicht nur Service, sondern Risikomanagement (z.B. Mietminderung, Folgeschäden).

Schritt 7: Mieterhöhung & Anpassungen

Unterscheiden Sie sauber zwischen Vergleichsmiete, Index, Staffel und Modernisierung – und vermeiden Sie Formfehler.

Vertiefung: Mieterhöhung · Indexmiete · Staffelmiete

Schritt 8: Auszug & Kautionsabrechnung

Beim Auszug gilt: Abnahme mit Protokoll, Zählerstände, Schlüssel – und eine saubere Abrechnung der Kaution (ggf. unter Berücksichtigung offener Nebenkosten). Viele Streitfälle entstehen durch unklare Kommunikation. Setzen Sie einen klaren Zeitplan und dokumentieren Sie, welche Posten warum einbehalten werden (falls überhaupt).

Vertiefung: Mietvertrag kündigen (Vermieter)

5. Konkrete Rechenbeispiele (mind. 3)

Die Beispiele sind bewusst vereinfacht, damit Sie die Logik schnell übertragen können.

Beispiel 1: Netto-Mietüberschuss (Monatsmodell)

PositionBetrag/Monat
Kaltmiete900€
nicht umlagefähige Kosten (z.B. Verwaltung)−60€
Instandhaltungsrücklage (Budget)−80€
Mietausfallwagnis/Leerstandpuffer−45€
Netto-Überschuss vor Finanzierung715€

Interpretation: Der Netto-Überschuss ist die Basis für Rendite/Cashflow. Wenn Sie finanzieren, kommt die Kreditrate (Zins+Tilgung) dazu. Vertiefung: Rendite-Ratgeber.

Beispiel 2: Indexmiete über 3 Jahre (vereinfachte Annahme)

JahrIndex-Annahmeneue Kaltmiete (gerundet)
Start900€
nach Jahr 1+3%927€
nach Jahr 2+2%946€
nach Jahr 3+2%965€

Vertiefung: Indexmiete.

Beispiel 3: Nebenkostenabrechnung – Fristen sind Cashflow

SituationErgebnis (vereinfacht)
Abrechnung fristgerechtNachzahlung (z.B. 420€) kann gefordert werden
Abrechnung zu spätNachzahlung kann oft nicht mehr durchsetzbar sein

Vertiefung: Nebenkostenabrechnung.

Beispiel 4: Staffelmiete – Planbarkeit über 3 Jahre

Eine Staffelmiete kann Planungssicherheit bringen, wenn sie sauber vereinbart ist. Beispiel: Startmiete 900€ kalt, jährliche Staffel +25€.

JahrKaltmieteKommentar
Start900€Einzug
nach Jahr 1925€Staffel greift
nach Jahr 2950€Staffel greift
nach Jahr 3975€Staffel greift

Interpretation: Sie müssen weniger „diskutieren“ als bei Vergleichsmiete – aber Sie verlieren Flexibilität. Wenn Sie Staffelmiete nutzen, achten Sie auf klare Formulierungen und darauf, dass die Miete auch langfristig markt- und regelkonform bleibt.

6. Aktuelle Gesetzeslage / Was ist neu 2025?

Dieser Abschnitt ist ein Überblick (keine Rechtsberatung). 2025 sind für Vermieter praktisch besonders relevant: Mietpreisregeln (Mietpreisbremse/Kappungsgrenze), Formalien bei Index/Staffel und Fristen/Belege bei Nebenkosten. Regeln sind regional unterschiedlich und ändern sich – prüfen Sie bei Unsicherheit aktuelle Quellen.

Praxisrelevante „Kernbereiche“ sind häufig:

  • Mietpreis bei Neuvermietung: Mietspiegel/ortsübliche Vergleichsmiete und regionale Regeln (z.B. Mietpreisbremse).
  • Mieterhöhungen: Vergleichsmiete vs. Index/Staffel vs. Modernisierung – jeweils eigene Formalien.
  • Nebenkosten: Umlagefähigkeit, Belege, Abrechnungsfristen (u.a. §556 BGB, Überblick).
  • Kaution: Höhe/Abrechnung (u.a. §551 BGB, Überblick) und saubere Dokumentation.
Wichtig zu wissen

Viele Vermieter scheitern nicht am „Inhalt“, sondern an Form und Fristen. Nutzen Sie geprüfte Vorlagen, arbeiten Sie mit Kalender/Prozessen und dokumentieren Sie sauber. Dann ist Vermietung 2025 planbar – trotz komplexer Regeln.

Praktisch bewährt sich ein einfacher Rhythmus: Einmal pro Jahr Mietniveau prüfen (Mietspiegel/Angebote), Beleg- und Fristenprozess auditieren (Nebenkosten, Mieterhöhungen) und die Objekt-Risiken aktualisieren (Instandhaltung, WEG-Themen, Versicherungen). So bleiben Sie regelkonform, vermeiden unnötige Konflikte und erkennen Risiken früh – bevor sie teuer werden. Wenn Sie mehrere Einheiten haben, zahlt sich eine klare Ordner-/Tool-Struktur pro Objekt (Belege, Kommunikation, Protokolle) sofort aus. Das reduziert Fehler und macht Abrechnung und Mieterhöhungen deutlich leichter. Auch bei Wachstum bleibt alles übersichtlich.

Vertiefung (intern): Mietpreisbremse · Kappungsgrenze · Mietspiegel

7. Häufige Fehler vermeiden

  1. Mieterauswahl ohne Bonitätscheck: spart Zeit, erhöht Ausfall- und Konfliktrisiko massiv.
  2. Übergabe ohne Protokoll/Fotos: ohne Beweise wird Kaution/Schadenersatz schwierig.
  3. Vertragsvorlage ohne Anpassung: Standardtexte passen nicht zu jedem Objekt (möbliert, Index/Staffel, NK).
  4. Kaution falsch behandelt: falsche Verwahrung/Abrechnung ist Konfliktmagnet.
  5. Nebenkosten zu spät/falsch abgerechnet: Fristen und Belege sind Cashflow.
  6. Mieterhöhung formell falsch: Inhalt kann stimmen – Formfehler machen es unwirksam.
  7. Keine Instandhaltungsplanung: ohne Budget werden Reparaturen „teuer und stressig“.

Merksatz: Die meisten Fehler sind „Systemfehler“, keine Einzelfehler. Wenn Sie Prozesse standardisieren (Vorlagen, Checklisten, Fristenkalender), sinkt die Fehlerquote dramatisch – und damit auch Streit und Mietausfallrisiko.

8. Praxis-Tipps von Experten

  • Standardisieren: Checkliste, Vorlagen, feste Reihenfolge – jeder neue Mieter ist dann Routine.
  • Dokumentation: Protokoll + Fotos + Zählerstände + Schlüsselanzahl – immer.
  • Kommunikation: freundlich, klar, schriftlich bestätigen.
  • Dienstleister: 2–3 Handwerkerkontakte sparen Zeit bei Mängeln.
  • Mieterhöhungen planen: strategisch und korrekt, nicht erst wenn es „drückt“.
  • Finanzen trennen: Mietkonto erleichtert Nachweise und Abrechnung.
💡 Praxis-Tipp

Legen Sie pro Objekt eine „Vermieterakte“ an (digital): Vertrag, Protokolle, Fotos, Belege, Kommunikation, Abrechnungen. Das spart Stunden – und hilft im Streitfall.

9. Checkliste Vermietung (zum Abschreiben)

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10. FAQ

Wie hoch darf die Mietkaution sein?
Bei Wohnraummiete beträgt die Kaution in der Regel maximal drei Nettokaltmieten (§551 BGB, Überblick). In der Praxis ist auch die Zahlungsweise (häufig Raten möglich) sowie die korrekte Verwahrung/Anlage relevant. Die Kaution ist zweckgebunden – sie ist kein „Extra“, sondern eine Sicherheit.
Muss ich eine Nebenkostenabrechnung erstellen?
Wenn Betriebskosten als Vorauszahlung vereinbart sind, ist eine Abrechnung üblich und fristgebunden (§556 BGB, Überblick). Ohne sauberen Belegprozess und Fristenkalender verlieren Sie schnell Geld (z.B. durch nicht durchsetzbare Nachzahlungen) oder erzeugen Konflikte. Sammeln Sie Belege laufend statt am Jahresende.
Indexmiete oder Staffelmiete – was ist besser?
Indexmiete folgt dem Verbraucherpreisindex, Staffelmiete hat feste Stufen im Vertrag. Index ist stärker „marktabhängig“ (über den Index), Staffel ist planbar, aber weniger flexibel. Beide Modelle funktionieren nur, wenn sie sauber formuliert und korrekt umgesetzt werden – sonst drohen Streit und unwirksame Anpassungen.
Welche Unterlagen sollte ich vom Mieter verlangen?
Praxisnah sind Selbstauskunft, Einkommensnachweis und je nach Fall eine Schufa-Auskunft. Wichtig ist Datenschutz: Unterlagen sollten nicht „öffentlich“ gesammelt werden, sondern nach Vorauswahl und mit klarer Zweckbindung. Achten Sie auf Plausibilität und Vollständigkeit – das reduziert Ausfallrisiko.
Wie finde ich den richtigen Mietpreis?
Mietspiegel, Angebotsniveau und Objektzustand sind die Basis. Prüfen Sie regionale Regeln wie Mietpreisbremse und planen Sie lieber konservativ als zu optimistisch: Ein realistischer Mietpreis senkt Leerstand und bringt oft bessere Bewerber. Dokumentieren Sie Ihre Herleitung (z.B. Screenshot Mietspiegel/Angebote) für Diskussionen.
Brauche ich ein Übergabeprotokoll?
Ja. Protokoll + Fotos + Zählerstände sind die wichtigste Absicherung bei Schäden und Kautionsabrechnung. Notieren Sie auch Schlüsselanzahl und vorhandene Mängel. Systematische Fotos (Böden, Bad/Küche, Fenster, Zähler) sind oft wertvoller als „viele unsortierte Bilder“.
Wie mache ich eine Mieterhöhung korrekt?
Das hängt vom Modell ab (Vergleichsmiete, Index, Staffel, Modernisierung). Formfehler sind häufig – nutzen Sie geprüfte Vorlagen und legen Sie Nachweise strukturiert ab. Wenn Sie Index/Staffel nutzen, muss die Vereinbarung von Anfang an sauber sein; bei Vergleichsmiete ist die Begründung (z.B. Mietspiegel) entscheidend.
Welche Kosten sind nicht umlagefähig?
Typisch nicht umlagefähig sind Verwaltung und Instandhaltung/Rücklagen. Umlagefähigkeit hängt von Kostenart und vertraglicher Vereinbarung ab. Für Ihre Renditeplanung ist wichtig: Nicht umlagefähige Kosten reduzieren Ihren Netto-Überschuss – kalkulieren Sie sie von Anfang an realistisch.
Wie reduziere ich Mietnomaden-Risiko?
Strukturierte Mieterauswahl, Bonitätsprüfung, Dokumentation und schnelle Reaktion bei Problemen senken Risiko deutlich. Absolute Sicherheit gibt es nicht, aber Prozesse wirken: Selbstauskunft, Plausibilität, saubere Übergabe und klare Kommunikation sind die besten Hebel.
Ist das Rechtsberatung?
Nein. Dieser Ratgeber ist Information. Bei Kündigung/Räumung, größeren Forderungen oder komplexen Streitfällen sollten Sie rechtliche Beratung einholen, weil Details und Fristen im Einzelfall entscheidend sein können.

11. Fazit

Erfolgreiche Vermietung 2025 ist weniger Glück und mehr System: Mietpreis sauber herleiten, Mieter sorgfältig auswählen, Vertrag/Protokoll dokumentieren, Nebenkosten und Fristen im Griff und Mieterhöhungen korrekt umsetzen. Wenn Sie das als Prozess aufsetzen, reduzieren Sie Streit, Zeitaufwand und finanzielle Risiken – und machen Vermietung langfristig planbar.

Wenn Sie neu starten, ist der beste nächste Schritt: Kopieren Sie die Checkliste aus diesem Artikel, legen Sie eine digitale Vermieterakte pro Objekt an (Vertrag, Protokolle, Fotos, Belege, Kommunikation, Abrechnungen) und standardisieren Sie Ihre Vorlagen (Selbstauskunft, Übergabeprotokoll, Mieterhöhungsschreiben). Damit vermeiden Sie die häufigsten Fehler automatisch. Und wenn Sie parallel in Immobilien investieren: Rechnen Sie Vermietung immer als Teil der Kapitalanlage mit (Netto-Überschuss, Rücklagen, Leerstand) – nicht nur den Kaufpreis. Vertiefung: Rendite-Ratgeber.